Jetzt ist es schon eine ganze Weile her, seit dem uns unsere Familien und Freunde am Flughafen empfangen haben. Man hat sich größten Teils schon wieder eingelebt, aber ich denke schon noch sehr oft an die Zeit zurück wie es war 9 Monate nicht zuhause zu leben, bei einer zu Beginn völlig fremden Familie zu sein, die jetzt nach all dieser Zeit zu meinem zweiten Zuhause wurde. Auch jetzt habe ich noch stetig Kontakt zu Ihnen und freue mich darauf, sie alle irgendwann wieder zusehen oder sie bei mir daheim begrüßen zu dürfen.
Als ich damals dort angekommen bin, konnte ich mich noch gar nicht vorstellen, was für Auswirkungen diese Zeit auf mein bevorstehendes Leben haben wird.
Man kommt mit so vielen verschiedenen Menschen und einer neuen, völlig unbekannten Kulturen Kontakt. Menschen, die einen nicht mal kennen und schon ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Menschen, die einen Raum zum Leben haben, den sie sich mit ihren sechs Kindern teilen müssen, und einen trotz des Geldmangels zum Essen einladen. In dieser Zeit habe ich gelernt mehr wert zu schätzen und dankbar zu sein für all das, was ich habe. Für uns ist ein Dach über dem Kopf, mehr als ein paar Schuhe und gute Schulbildung selbstverständlich. Wir müssen uns keine Sorgen machen was mittags an Essen auf dem Tisch stehen wird. Und für all das bin ich so unendlich dankbar, denn man sucht sich nicht aus in welche Welt man geboren wird oder an welchen Platz. Wir haben das Glück in einem Land aufgewachsen zu sein, wo wir keine Hungersnot und keinen Krieg haben. Was nun für uns alle sehr wichtig ist, dass wir nicht vergessen, was wir erlebt haben in diesem knappen Jahr und auch anderen von unseren Erfahrungen berichten, denn nur wenn wir uns immer daran erinnern wie gut es uns geht, schätzen wir unsere Güter und gehen ökonomischer und ökologischer damit um.
Natürlich muss man nicht mit einem schlechten Gewissen aufwachen und denken, wie viel schlechter es vielen anderen Menschen auf der Welt geht. Ich finde es nur wichtig, nicht zu vergessen, was auf dem Rest der Welt passiert, sich nicht in seiner eigenen Blase zu bewegen. Wir müssen uns bewusst sein wie gut es uns geht, dankbar dafür sein und es Sicht als selbstverständlich zu sehen. Und wenn wir können, nutzten wir jede Möglichkeit um Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, ein besseres Leben zu ermöglichen.
Ich bin so unendlich dankbar für diese Möglichkeit, die mir Cmi gegeben hat und für all die Freunde, die ich in der Zeit kennengelernt habe. Es sind Erinnerungen, die man niemals vergessen wird und die einen prägen bis zum Lebensende.
Theresa