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Weihnachten mit den "Heiligen Drei Königen"

Erste Eindrücke von Addo in Südafrika Mona

Nun bin ich schon seit Anfang August im wunderschönen Südafrika Ich fühle mich sehr wohl und fast wie daheim.

Die erste Woche verbrachte ich mit Hannah und weiteren deutschen Studenten in Johannesburg und war Teil des Wintercamps des Sacred Heart College für Flüchtlingskinder. Dort habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt und viele neue & liebe Leute kennen gelernt.

Nach dieser Woche ging’s auf nach Uitenhage zu Brother Chris und Brother Claude. Zwei Brüder im Alter von über 80 Jahren, die aber immer noch so fleißig arbeiten als wären sie 30 Jahre jung. Dort verbrachte ich eine Woche und half den Beiden bei verschieden Suppenküchen, die sie in den Townships rund um die Stadt organisieren.

Nach dieser Woche zog ich dann um zu den Schwestern, Sister Martha & Sister Breda, nach Addo wo ich seitdem lebe.

Addo liegt im Sunday River Valley und ist bekannt für den Addo Elephant Park.

Sister Martha betreut im nahe liegenden Township Valencia einen Kindergarten, Créche genannt, für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Außerdem startete sie mit Frauen aus dem Township  eine Nähstuben, wo diese jeden Tag zusammenkommen und Taschen, Kissenbezüge und weitere tolle Sachen nähen und designen.

Meine Aufgabe im Créche ist es, die Lehrer zu unterstützen und einzuspringen, falls jemand krank ist. Leider sprechen die meisten Kinder fast kein Englisch, sondern nur Afrikaans oder IsiXhosa. Letztere ist die Muttersprache von Nelson Mandela und beinhaltet Klicklaute, welche sehr schwierig sind zum Lernen.  Doch ich versuche es!!

Aber wie Schwester Martha letztens zu mir gesagt hat: „ Wir alle sprechen die Sprache der Liebe und die ist für jeden verständlich!“ Daher gefällt mir die Arbeit im Kindergarten sehr und die Kinder sind einfach der Hammer. Sie bringen einem so viel Freude und Lebenslust, obwohl viele von ihnen geprägt von Armut, Hunger und Krankheit sind.

Weihnachten mit den „Heiligen Drei Königen“

 

Sister Breda ist ein Computergenie. Sie gibt in drei verschiedenen Primary Schulen im Valley den 12 bis 14 Jährigen Computerunterricht. Ein Teil des Unterrichts besteht darin, dass die Kinder über ihre eigene Story eine PowerPoint Präsentation gestalten. Es macht mich immer wieder sprachlos, was die Kinder in so jungen Jahren mit sich herumtragen.

Im Anschluss daran gibt Sister Breda Kurse für die Erwachsenen im Valley. Die meisten haben in ihrem Leben noch nie eine PC berührt, deshalb braucht es braucht viel Geduld und Übung, bis sich ein Fortschritt zeigt. Dies gibt den Teilnehmern die Möglichkeit für einen besseren Job. Die Arbeit mit den Jugendlichen und Erwachsenen, macht mir auch sehr viel Spaß, da sie so eine Freude haben, etwas Neues zu lernen. Und es einfach genießen.

Assistent im Computerkurs für Erwachsene

 

Seit Anfang Oktober lebe ich mit einem südafrikanischen Mädchen in einem Haus auf dem Grundstück der Schwestern, davor lebte ich zusammen mit den Schwestern in ihrem Haus. Mit uns lebt noch eine Familie mit drei kleinen Kindern auf dem Grundstück.

Durch meine Mitbewohnerin lerne ich viel über die Kultur & Traditionen der Zulus und Xhosas kennen, was mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Mbali, meine Mitbewohnerin, ist schon so etwas wie eine Schwester für mich.

Im Dezember 2016 organisieren die Schwestern mit einem ehemaligen Maristen-Schüler in einem informellen Township, wo die Ärmsten der Armen leben, ein Summercamp für die Kinder. Head-Boy und Head-Girl, vergleichbar mit den deutschen Schülersprechern, aus den fünf Maristenschulen in Südafrika kommen für dieses Event und helfen uns dabei. Mbali und ich werden den Tanzworkshop leiten und üben schon fleißig dafür.

Im Januar startet dann ein neues Schuljahr für die Kinder im Créche, was sehr viel Arbeit bedeutet. Der Créche ist für die Kinder ein Zufluchtsort, wo sie für ein paar Stunden ihre schwierige Situation vergessen können und einfach nur Kind sein dürfen und spielen.

Ein freundliches Kinderlächeln

 

Bevor ich nach Südafrika kam, war vieles für mich einfach selbstverständlich, wie Eltern die einen in jeder Situation unterstützen und zu einem stehen. Aber so viele Dinge sind nicht selbstverständlich. Ich lernte dankbar zu sein für alles was passiert und das Leben so zu nehmen wie es kommt, denn man kann es nicht ändern. Die Menschen hier sind zwar sehr arm, aber sie geben einem so viel. Nichts materielles, dafür viel Wertvolleres wie Liebe, Freude und Dankbarkeit.

Liebe Grüße aus Addo, Südafrika

Mona im Dezember 2016