Wohnungs- und Obdachlosigkeit

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Unterschied Wohnungs- Obdachlosigkeit:

Wohnungslosigkeit ist der allgemeine Begriff, Obdachlosigkeit nur ein Teil davon 

Wohnungslosigkeit

Als wohnungslos werden alle Menschen bezeichnet, die über keinen mietvertraglich gesicherten oder eigenen Wohnraum verfügen und z.B. auf der Couch von Freunden unterkommen.

Obdachlosigkeit: 

Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die im öffentlichen Raum wie Parks oder Bahnhöfen übernachten oder über die jeweiligen Ländergesetze der Sicherheit und Ordnung untergebracht sind. 

Gründe dafür

  • Anlass: Trennung/ Scheidung oder Flucht vor häuslicher Gewalt, Überschuldung, Entlassung aus Haft, Verlust des Arbeitsplatzes, Migration, abruptes oder konfliktbeladenes Verlassen des Elternhauses oder aus der Jugendhilfe, psychische Erkrankungen
  • Mangelhafte Wohnungspolitik, vor allem in Kommunen, die keine ausreichende Zahl günstiger und für Wohnungsnotfälle zugänglicher Wohnungen vorhalten
  • Verbunden mit unzulänglichen sozialen Diensten, die Menschen in überfordernden Krisensituationen nicht ausreichend beraten und unterstützen 

Probleme, denen Betroffene entgegen treten

  • Zentrale menschliche Bedürfnisse wie ausreichende und gesunde Nahrung, Wärme
  • Erholung, Austausch und Intimität
  • Schwierige hygienische Bedingungen (z.B. keine kostenlosen öffentlichen Toiletten) und erschwerter Zugang zu gesundheitlicher Versorgung
  • Viele erleben soziale Kälte und Abneigung
  • Betroffene werden immer wieder Ziele gewalttätiger Übergriffe 
  • Bürokratische Hürden: ohne Arbeit keine Wohnung, ohne Wohnung keine Arbeit!
  • Außerdem keine Möglichkeit wertvolle Gegenstände wie bspw. Ausweispapiere Dokumente oder Erinnerungsstücke zu schützen
  • Dies macht anfällig für vermeintliche Problemlöser wie Alkohol oder Drogen

Was wird dagegen getan

Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sind im Sozialgesetzbuch XII geregelt. 

Zu den Leistungen zählen: persönliche Betreuung, Beratung, Hilfen bei der Beschaffung und dem Erhalt einer Wohnung, Unterstützung beim Einstieg ins Arbeitsleben oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz

BISS-Magazin

Wir durften im Rahmen einer Stadtführung durch München mehr über das BISS (Bürger in sozialen Schwierigkeiten) Magazin lernen, das die älteste Straßenzeitung in Deutschland ist. Sie beschäftigt zu 50% Festangestellte, darunter auch professionelle Journalist:innen, die sozial und gesellschaftlich relevante Artikel schreiben und die Zeitschrift verlegen. Vertrieben wird die Zeitschrift von eben solchen Bürger:innen in sozialen Schwierigkeiten, die in den Schreibbüros die Möglichkeit bekommen, selbst Artikel zu verfassen. 

Aktive Obdach- und Wohnungslosigkeitshilfen in München 

  • Frauenobdach Karla 51: bietet Frauen (mit und ohne Kinder) Möglichkeit auf Schutzunterkunft und begleitet sie auf dem Weg in eine längerfristige Wohnmöglichkeit
  • Teestube „komm“: bietet Möglichkeiten, den Tag zu verbringen und es werden Schlafsäcke, Nahrung, Hygieneartikel und Kleidung verheilt
  • Kältebus München: liefert warme Getränke und Speisen sowie Hygieneartikel und Schlafsäcke und Unterstützung, ihren Lebensrhythmus zu bewältigen 
  • Bahnhofsmission: 24/7 Anlaufstelle für Wohnungslose um auch ein Gespräch mit Sozialarbeiter:innen
  • Otto & Rosi: Tagestreffpunkt für bis zu 80 Wohnungslose, die kurz vor der Obdachlosigkeit stehen. Möglichkeit sich ein Postfach einzurichten, zu waschen, duschen, kochen oder einen PC zu benutzen. Bietet soziale Beratung und Vermittlung an Beratungsstellen. 
  • Katholischer Männerfürsorgeverein: Unterkunft für Wohnungslose 
  • Sankt Bonifaz: 1200 Notplätze mit warmer Küche und Essensausgabe, Kleiderkammer und Verfügbarkeit von Sanitätseinrichtungen und einer Arztpraxis. Möglichkeit die Adresse als Postanschrift zu nutzen.