Jetzt ist es schon fast sieben Monate her, als ich mich von all meinen Freunden und meiner Familie verabschiedete und mich auf den Weg nach Mexiko in die Provinz “Mexico occidental” der Maristen machte. In diesem jetzt schon halben Jahr habe ich so viele Erfahrungen gesammelt, einige wunderschöne und andere, die einen eher zum Nachdenken anregen. Wie zum Beispiel Kinder, die sich mit ihren vier Geschwistern eine Hängematte zum Schlafen teilen, weil in ihrem 7m² Haus kein Platz für mehr ist. Wie lange habe ich heute morgen überlegt, was ich am besten anziehe, ob die Schuhe farblich passen. Und dann gibt es Kinder in meinem Projekt, die sich zu dritt ein Paar “Ausgehschuhe” teilen müssen. Und trotzdem freuen sie sich über die kleinsten Gesten und sind sogar noch großzügig mit ihrem Besitz.
Neben den Menschen und meinen Projekten hier, macht man sich natürlich auch Gedanken über zu Hause. Bevor ich mich auf diese Reise begeben habe, dachte ich nie, so viel Kontakt mit meiner Familie und Freunden aus meinem Zuhause zu haben. Per Videoanruf habe ich mit vielen mindestens einmal pro Woche Kontakt. Über diese Menschen kann ich nur sagen, dass man jemanden erst so richtig wertschätzt, wenn man ihn nicht mehr um sich hat. Ich empfinde es nun nicht mehr als selbstverständlich, so wunderbare Menschen in meinem Leben zu haben und bin so unendlich dankbar um jeden einzelnen von ihnen, egal ob Familie oder Freunde. Wenn ich zurück nach Hause komme freue ich mich schon darauf, allen von meinen Erlebnissen zu erzählen und mit meiner Familie und meinen Freunden zu feiern.Ganz gespannt bin ich auf das “Rückkehrerseminar”, auf die Erzählungen der anderen Volonteers und ihren Erlebnissen in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr.
Nach dem Seminar und unseren Vorträgen, geht es dann wieder zurück in unser Leben in Deutschland. Wir müssen uns Gedanken machen, was wir mit unserer Zukunft anfangen werden.
Hier an der Universtat in Mérida hatte ich im Februar die Möglichkeit, mir ein Bild über den Studiengang Physiotherapie zu machen. Ein Monat lang war ich Student dieses Fachbereiches und durfte auch ganz normal im Unterricht teilnehmen, welcher zu meiner “Freude” natürlich auf Spanisch war. Dieser Einblick hat hat mich um eine Erfahrung reicher gemacht und auf dem Weg meiner Berufs- bzw. Studiumssuche eine Stufe weitergebracht. Mal schauen, was es dann letztendlich wird … 🙂
Theresa im März 2019