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Erster Bericht aus Südafrika!

Molweni aus Addo, seit gut 3 Monaten befinde ich mich hier im sonnigen Addo. Addo liegt in der Provinz ,,Eastern Cape‘‘ in Südafrika, circa eine Stunde von Port Elizabeth entfernt. Dort sind wir auch gelandet und wurden wahnsinnig herzlich von Sr. Martha und Sr. Breda empfangen. Die beiden Schwestern kommen aus Irland, wohnen hier aber schon seit 18 Jahren. Etwas außerhalb von Addo befindet sich das Grundstück der Schwestern, inmitten riesiger Citrusplantagen. Zusammen mit Veronika (auch eine Volontärin von Cmi) wohne ich hier in einem kleinen Häuschen. Außerdem wohnt nebenan auch noch die Haushälterin mit ihren beiden Jungs.

Circa 10 Fahrminuten von Addo entfernt, liegt das Township Valencia. Auf dem Weg dorthin muss man erstmal unzähligen Schlaglöchern ausweichen, links und rechts der Straße liegt Müll und die ungeteerten Straßen stauben manchmal so stark das man wie im Nebel fährt. In Valencia angekommen, fallen einem zuerst kleine Häuser auf, sogenannte Rdp-Häuser (rural development project houses). Diese kleinen Häuser wurden vom Staat gebaut, reichen aber bei weitem nicht für die Bevölkerung Valencias aus. Darum reihen sich an diese Häuser unzählige kleine Shacks („Häuser“ bestehend aus Wellblech oder Holz und Matsch) an.

Mittendrin befindet sich ,,Place of Mercy and Hope‘‘. Hier verbringe ich die meiste Zeit meiner Arbeit. Aktuell arbeite ich dort meistens in der Creche, in der Gruppe der Sechsjährigen. Dort unterstütze ich die Lehrerin z.B. beim Vorbereiten der Unterrichtseinheiten. Jeden Tag stehen kleine Lerneinheiten wie Zählen, kleine Rechenaufgaben, Schreiben, Jahreszeiten, die Monate, … auf dem Programm. Natürlich kommt der Spaß hier nicht zu kurz und so wird jeden Tag auch viel gesungen, gebastelt und gespielt. Manchmal darf ich mir auch 3-4 Kinder aus der Gruppe rausnehmen und mit ihnen etwas Spezifisches, wie z.B. den eigenen Namen schreiben, üben.

Am Nachmittag helfe ich dann entweder in der Baby Care (0-3 Jährige) aus oder unterstütze Sr. Breda bei einem ihrer vielen Computerkursen. Hier werden Kindern und Erwachsenen die Grundlagen von Microsoft Word, Excel und PowerPoint beigebracht. Das ist nicht immer ganz einfach, wenn man bedenkt das die Meisten noch nie in ihrem Leben vor einem Computer gesessen haben. Darum startet man auch hier ganz von vorne. „Wie schalte ich einen Computer an? Wie halte ich eine Maus in der Hand? …“, das sind die Fragen die zuerst geklärt werden.  Umso glücklicher sind Alle am Ende des Kurses, wenn sie ihr Zertifikat stolz in den Händen halten dürfen.

Eine kleine, manchmal größere Barriere ist die Sprache. Während alle Angestellten neben Afrikaans und isiXhosa, Gott sei Dank auch Englisch sprechen, verstehen die Kinder hauptsächlich nur Afrikaans oder isiXhosa. Das erschwert die Kommunikation natürlich, aber mit Händen und Füßen und Lehrer die dann auch mal übersetzen, kann man sich dann doch immer irgendwie verstehen. Was mir auch aufgefallen ist, dass man manchmal gar nicht viele Worte braucht um sich zu verstehen. Eine einfache Umarmung, wenn die Tränen fließen reicht den Kindern schon aus und die Weltsprache des ,,Lächelns‘‘ versteht sowieso Jeder.

Das Highlight des Jahres fand in der zweiten Dezemberwoche statt. Ein Sommercamp für über 400 Kinder zwischen 3-16 Jahren, der umliegenden Townships. Das Camp bietet ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten, darunter Sport, Tanz, verschiedenste Spiele und Kunst an. „Mal was Anderes sehen. Raus aus der Armut. Kind sein und einfach spielen können und Menschen zu haben, die sich Zeit für dich nehmen.“ Das sind ein paar Gründe warum das Sommercamp von den Kindern jedes Jahr mit großer Sehnsucht erwartet wird.

Vor kurzem (Mitte Januar) hat in Südafrika das neue Schuljahr begonnen. Klassen mit 50 Kindern sind hier keine Seltenheit. Das bedeutet für mich gerade viele neue Kinder kennenlernen und deren zum Teil sehr langen und schwer aussprechbaren Namen auswendig lernen. Neue Kinder heißt auch einige Tränen wegwischen, wenn die Eltern ihre Kinder morgens abgeben und dann schnell für Ablenkung gesorgt werden muss.

Alles im Allen fühl ich mich hier sehr wohl und ich kann es Jedem nur empfehlen einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen…

Liebe Grüße aus Addo!