Teresa und ich sind vom 17. August 2019 bis 28. Mai 2020, für fast zehn Monate in Mérida, México. Wir wohnen hier bei zwei verschiedenen Gastfamilien und nehmen an fünf Projekten des Pastoral der Universität teil, welche anschließend erklärt werden.
Montag bis Samstag haben wir durchgehend Projekte, Mittwochs am Nachmittag und Sonntags haben wir frei, Vormittags sind wir meistens an der Uni und haben selber Spanischunterricht, bereiten uns auf den Nachmittag vor oder helfen dem Pastoral bei Aktionen.
Jeden Montag und Freitag fahren wir mit dem Bus in den Süden Méridas zu dem Projekt „Cmass“. Dort betreuen wir dann Kinder und machen gemeinsam mit ihnen ihre Hausaufgaben oder wenn sie keine Aufgaben haben, machen wir ein bisschen Englischunterricht. Zusätzlich helfen wir noch bei speziellen Festivitäten wie „Hanal Pixan“, Weihnachten und einigen mehr.
Dienstags und Donnerstags fahren wir nachmittags dann mit dem Bus in die Hafenstadt Progreso, in das „Centro Stella Maris“, wo wir Englischunterricht geben. Dabei sind unsere Schüler aus allen Altersgruppen, zwischen ca. 11 und 65 Jahren.
Dienstagabend bin ich dann noch von neun Uhr bis halb elf zusammen mit einer Gruppe Freiwilliger bei dem Projekt „Compartir“. Dort verteilen wir vor dem Krankenhaus essen, bauen eine Bücherausleihe auf und reden mit den Menschen und hören uns ihre Geschichten an. Diese Menschen müssen vor dem Krankenhaus auf ihre Angehörigen warten und dort teilweise sogar auf der Straße schlafen, weil sie keine Möglichkeit haben in der Zeit der Behandlung nach Hause zu fahren, weil sie von sehr weit weg herkommen oder einfach die Fahrtkosten zu hoch sind.
Mittwochvormittags und Samstags sind wir dann im Projekt „Huertos de Traspatio“, welches Gastvater Jorge leitet. Mittwochs fahren wir nur zu dritt (Jorge, Theresa und ich), samstags aber zusammen mit einer Gruppe von ca. 20 Stipendiaten und Freiwilligen. Momentan renovieren wir ein Haus der Maristen und dessen Garten, um dann dort die Pflanzen zu ziehen, welche wir dann danach in Kommunitäten an Familien verteilen, die an dem Projekt teilnehmen. Deswegen sind wir auch schon zweimal in eine Kommunität weit außerhalb von Mérida gefahren, und haben dabei Lebensmittel mitgebracht mit den Kindern gespielt und ihnen einfach zugehört.
Samstagnachmittags sind wir im Projekt „Catecismo“. Ein Wochenende Vorbereitung, die nächste Woche fahren wir in eine Kommunität in einem sehr armen Teil im Süden der Stadt. Dort geben wir den Kindern und Erwachsenen Religionsunterricht und spielen mit ihnen, sodass sie uns danach dann zuhören. Unsere Freizeit (Mittwochnachmittag und Sonntag) können wir dann so gestalten, wie wir wollen.
Ich wusste als ich vor 4 Monaten ins Flugzeug gestiegen bin gerade einmal den Namen und die Adresse meiner Gastfamilie. Ich habe mich aber mit allem ziemlich schnell zurechtgefunden. Mit meiner Lebensmittelallergie gab es noch nie auch nur irgendein Problem. Allgemein hatte ich kaum Probleme mit dem Essen, außer dass es mir einfach zu gut schmeckt, zwar hatte ich schon öfters mal kleine Magenprobleme, aber das ist gar nicht der Rede wert. Schon eher mit den Mücken, wobei dagegen Mückenspray erstaunlich gut hilft. Im Gegensatz dazu habe ich aber noch nicht einmal meine Sonnencreme benutzt. Ja, es ist schon sehr heiß gewesen als wir angekommen sind, aber im September war dann ja schon Regenzeit und zurzeit haben wir gerade Winter. Angenehme 25 bis 30 Grad in langer Hose und T-Shirt – perfekt. Auch mit meiner Familie verstehe ich mich super, wir unternehmen zwar nicht viel gemeinsam, da sie oft selber Arbeiten, aber das macht mir gar nichts aus, da sie mir genug Spielraum geben selber oder mit anderen etwas zu unternehmen. Da ich in einer nicht ganz so zentralen Lage wie Teresa wohne, musste ich anfangs extrem viel Bus fahren. Das hat sich jetzt aber auch schon deutlich gebessert, seit ich bei einem Lehrer mitfahren kann.
David im Dezember 2019