„Unsere Armut soll der Armut Christi gleichförmig werden, der aus Liebe den letzten Platz gewählt hat. Er ist in einem Stall geboren, er hatte nichts, wo er sein Haupt hinlegen konnte, er starb in völliger Entblößung am Kreuz und wurde in einem Grab begraben, das einem anderen gehörte.“
Charles de Foucauld, 1858 – 1916
„Wir müssen zum Evangelium zurückkehren; wenn wir nicht aus dem Evangelium leben, lebt Jesus nicht in uns. Wir müssen zur Armut, zur christlichen Einfachheit zurückkehren.“
Charles de Foucauld, 1858 – 1916
Schwester Dorothea – Sichtweise einer Ordnesschwester
Geboren 1973, seit 2004 im Orden der Kleinen Schwestern Jesu.
„Authentisches Ordensleben im Spannungsfeld einer Kirche, die zunehmend an Glaubwürdigkeit verliert? Für mich als Kleine Schwester Jesu bedeutet das heute:
- Karriere nach unten.
- Arbeit im Mindestlohnsektor.
- Gelebte Solidarität mit Menschen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden.
- Leben und Arbeiten an Orten, wo man auf den ersten Blick weder ein Kloster noch eine Ordensfrau erwarten würde.
Wir leben nicht arm aber wir versuchen bewusst einfach zu leben. Wir teilen unseren Besitz als internationale Gemeinschaft. Das funktioniert, weil unser Geld unter uns zirkuliert. Apostolat der Freundschaft bedeutet für uns ein gegenseitiges Geben und Nehmen auf Augenhöhe:
Wir teilen, was wir haben: eine offene Tür und ein offenes Ohr, eine Tasse Kaffee, unsere Zeit… Wir empfangen, was man uns schenkt: Freundschaft und Vertrauen, Neuigkeiten aus dem Viertel, Lebensmittel von der Tafel…
Armut als Ideal?
Ja, aber so konkret wie möglich!“
Hier gibt es weitere Infos zur Lebensweise der kleinen Schwestern Jesu: http://www.kleineschwesternjesu.net
Stilvoll oder wertlos?
Unterschiedliche Wahrnehmung bei armen und reichen Menschen.
- Ein sehr altes Auto besitzen
- Glücksspiel
- Second-Hand-Kleidung ←→ “Vintage”
- Löcher in Kleidung
- in einem Wohnwagen / Tinyhouse wohnen
- Den ganzen Tag entspannen
- Nach einer Gehaltserhöhung fragen
- Gerne Wein trinken
- Viele Haustiere haben
- Viele Kinder haben
- Viele Jobs haben
- Mehrere Sprachen sprechen
- Einen außergewöhnlichen Namen haben
- Keinen Fernseher besitzen
- Geschenke selber basteln/ bauen
- Homeschooling
Gedicht von Andreas Knapp (aus “Wer alles gibt, hat die Hände frei”)
gelassen
aussteigen
aus dem Kreiselspiel
um den eigenen Nabel
ausbrechen
aus den Spiegelsalons
des Extravaganten
keine ruhelosen Streifzüge mehr
auf dem Feld der Ehre
dir einen Namen machen
Jesu Name allein
gereiche dir nun
zur Ehre
lerne das Lassen
gib dich aus der Hand
ganz in die Seine
nicht verkrampfte Selbstbeherrschung
nur die Herrschaft Gottes
macht dich wirklich frei
und nicht zwanghaftes Geben
sondern Empfangenkönnen
das ist Gnade